Montag, 12. November 2012

Abstimmungsergebnisse des Zukunftsdialogs unglaubwürdig

Der Zukunftsdialog im Überblick [1]. Stand 18.07.2012

Der mit viel Presse-Rummel und weit über 1 Millione Euro Kosten organisierte und durchgeführte „Dialog über Deutschlands Zukunft“ ist fast lautlos abgeklungen. Der Termin des Treffens der Kanzlerin mit 20 Teilnehmern des Dialogs wurde auf der Zukunftsdialog-Website [1] ursprunglich für September angekündigt. Wurde dann aber geändert ohne dass die Besucher der Zukunftsdialog-Website darüber informiert wurden. Am 18.07.2012, also zwei Wochen nach dem das Treffen bereits längst stattgefunden hat, hiess es auf der offiziellen Zukunftsdialog-Website [1] "Termin noch offen" - s. Bild oben. Der Abschlusstrefen der Kanzlerin mit den Teilnehmern wurde vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung am 01.06.2012 angekündigt. Das Thema "Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin" bekam auf der Bundespressekonferenz am nächsten Tag nach dem Abschlusstrefen so gut wie keine Beachtung. Dementsprechend hat die Presse über das Treffen selbst kaum berichtet.

Ist auch kein mediales Ereignis - ein Treffen der Bundeskanzlerin mit den Gewinnern einer Abstimmung mit manipulierten Ergebnissen, die ihr Glück - mit der Kanzlerin persönlich zu sprechen - mehr als fragwürdigen Umständen dieser Abstimmung zu verdanken haben [2].


1. http://www.dialog-ueber-deutschland.de - Zukunftsdialog-Website
2. http://dialog-ueber-deutschland-watch.blogspot.de/ - Zukunftsdialog-Palaver der Bundeskanzlerin mit Nebenwirkungen, 22.04.2012
3. https://fragdenstaat.de/anfrage/manipulierte-abstimmungsergebnisse-auf-der-zukunftsdialog-website/ - Manipulierte Abstimmungsergebnisse auf der Zukunftsdialog-Website. Anfrage an das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 22.04.2012



Sonntag, 22. April 2012

Zukunftsdialog-Palaver der Bundeskanzlerin mit Nebenwirkungen

"Der Begriff Palaver (früher: Palaber) bezeichnet ein langwieriges und häufig eher oberflächliches Gespräch. Im Deutschen ist der Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch daher eher negativ belegt." [4]

Kritische Medien haben früh erkannt, dass die im Zukunftsdialog-Vorwort der Bundeskanzlerin proklamierten Ziele nicht zu ernst zu nehmen sind und der Zukunftsdialog in der angebotenen Form gar nicht geeignet  ist, um diese Ziele zu erreichen. Ähnliche kritische Kommentare haben auch viele Bürger auf der Zukunftsdialog-Website geschrieben. Es ist jedem selbst überlassen, ob er oder sie die am 18.04.2012  präsentierte Abstimmungsergebnisse [1] als glaub- und beachtungswürdig betrachtet. Unabhängig davon wer und warum den Dialog initiiert hat, bietet dieses Palaver auf der höchsten Regierungsebene dem mündigen Bürger eine Gelegenheit sich von den Kompetenzen der Regierungsmannschaft in Sachen 'Online-Bürgerbeteiligung gestalten' einen Eindruck zu verschaffen. 
        
Der Wikipedia ist weiterhin zu entnehmen: "Im Deutschen ist der Begriff 'Palaver' im allgemeinen Sprachgebrauch daher eher negativ belegt. In ethnologischen Untersuchungen anderer Länder kommt jedoch ein anderer Sinn zum Vorschein: Das Palaver dient dem Zweck, das Gegenüber vor den entscheidenden Gesprächsphasen etwas näher kennenzulernen. [4]" 
        
Spätestens die Wahlergebnisse der bevorstehenden Wahlen zeigen, was die Bürgerinnen und Bürger  dank dem Zukunftsdialog-Palaver gelernt haben und wie sie auf die Tatsache reagieren, dass eine aus Steuergeldern finanzierte 1,5 Millionen Euro teuere Dialogplattform [5] nichts mehr als manipulierte Abstimmungsergebnisse liefert. Bis heute hat das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung der Aussage, dass die Abstimmungsergebnisse des Zukunftsdialogs manipuliert sind, nicht widersprochen. Was letztendlich bedeutet, dass die Bundeskanzlerin sich eine Peinlichkeit gefallen lassen muss, dass sie im September 2012 im Bundeskanzleramt Themen diskutieren wird, die in einer "Abstimmung, die seit den ersten Stunden manipuliert wurde"[2], ausgewählt wurden.

= Linkliste =
1. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2012/04/2012-04-17-zukunftsdialog.html - Zukunftsdialog - Tausende von Vorschlägen, Anregungen und Meinungen. 18.04.2012
2. http://www.zeit.de/digital/internet/2012-04/dialog-fuer-deutschland-ergebnis-manipulation - Bürgerbeteiligung im Netz mit fragwürdigen Ergebnissen. DIE ZEIT, 13.04.2012
3. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-04/dialog-ueber-deutschland-kommentar - Die Bürger haben eine Chance verpasst. DIE ZEIT, 13.04.2012
5.  http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,818321,00.html - Bürgerdialog empört die SPD. 29.02.2012

Donnerstag, 15. März 2012

eigene watch-Skripts in Perl für die Zukunftsdialogplattform erstellen

von Gustav Wall
 
Du kannst diese Kanzlertrojaner_watch-Perl-Skripts beliebig für eigene Zwecke anpassen, um die Abstimmungsergebnisse auf der Zukunftsdialogplattform zu überwachen. Wäre schön, wenn du eine HOWTO dazu machen könntest. Wie diese http://bit.ly/yyOCGY - Kanzlertrojaner_watch-Anleitung.  Einfach dein Skript auf http://pastebin.com/ veröffentlichen, hier im Blog-Kommentar verlinken und beschreiben. Damit noch mehr Kanzlertrojaner-Bastler Appetit auf Perl-watch-Skripts bekommen ;-). Ich bin mit dem Promoten von Kanzlertrojaner_watch-Projekts voll ausgelastet. Habe hier https://fragdenstaat.de bereits 5 Anfragen zum Zukunftsdialog eingestellt. Einfach 'Zukunftsdialog' in der Suche auf 'http://sfragdenstaat.de' eingeben, um die Liste aller aktuellen Anfragen zum Thema 'Zukunftsdialog' anzuzeigen.

Das ursprungliche Perl-Skript stammt von hier Bürger, wir müssen reden. Im Blog-Text von Johannes Ponader im Link 'wenige Zeilen sauberer Perl-Code'  verlinkt. Hier daraus entstandene watch-Skripts
Wie man die Skripts einsetzen kann, ist im Programmcode erklärt.

FAQ

Frage: keine Ahnung ob Perl eine zweite Instanz zulässt, oder ob ich Perl ohne Probleme ein zweites Mal ans Laufen bekomme?
Antwort: Das gleiche Skript kannst du nochmal im zweiten Promt-Fenster starten - habe ich getestet. Damit du die Logs auseinander halten kannst, einfach einen logs1-Ordner anlegen und 'logs' in 'logs1' im Skipt ändern.

Frage: wie installiere ich Perl?
Antwort: Perl wird zusammen mit XAMPP installiert. XAMPP ist kinderleicht zu installieren, du brauchst den Server nicht einmal starten, sondern nach der XAMPP-Installation:
  • einen logs-Ordner im Ordner cgi-bin erstellen
  • die Perl-Skipts in den cgi-bin-Ordner kopieren
  • Windows-User müssen in der ersten Zeile in beiden Skripts die Linux-Anweisung
    #!/usr/bin/perl -w
    durch
    #!”C:\xampp\perl\bin\perl.exe”
    ersetzen
  • dann Promt(DOS)-Fenster starten:
    • in den Ordner cgi-bin wechseln
    • und dort das Kommando
      C:\xampp\perl\bin\perl.exe zukunfts_stats_threaded.pl
      eingeben.

Sonntag, 11. März 2012

Kanzlertrojaner scharrt mit den Hufen

von Gustav Wall

Der Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin [6] hat nach knapp einem Monat seit dem Start eine Eigendynamik entwickelt. Eine Dynamik, die von der Bundeskanzlerin und dem Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (PIAB) so bestimmt nicht geplant war und von keinem der Dialog-Teilnehmer mehr zu beherrschen ist. Bereits am dritten Tag nach der Freischaltung sah sich Redaktionsteam des Zukunftsdialogs gezwungen, eine CAPTCHA-Lösung - s. [4] unten - "auf der Plattform einzubauen, um automatisierte Votings künftig zu verhindern". Geholfen hat diese CAPTCHA-Hürde gegen Manipulationen wenig bis gar nichts. Bereits am 09.03.2012 informierte das Redaktionsteam erneut darüber, dass die manipulierte Abstimmungsergebnisse bei mehreren Vorschlägen auf null zurückgesetzt wurden [2].

Wie geht es weiter mit dem Zukunftsdialog? Mit der eingebauten CAPTCHA-Lösung hat das Redaktionsteam eine breite wie Scheunentor Sicherheitslücke eingebaut und die 1,5 Millionen Euro [3] teure Zukunftsdialog-Plattform ist bis heute auf Gedeih und Verderb der Willkür der missbrauchsfreudigen Nutzer ausgeliefert. Das Redaktionsteam ist über die Existenz von funktionierenden CAPTCHA-solving-Lösungen ("proof of concept" Programmcode) für den Zukunftsdialog informiert. Unter Zuhilfenahme so eines Bezahldienstes [5] können Internet-Nutzer weltweit für beliebige Vorschläge auf der "www.dialog-ueber-deutschland.de" beliebige Abstimmungsergebnisse erzielen - mit geringen Geldbeträgen.

Aus einer vertrauenswürdigen Quelle ist mir bekannt, dass bei mindestens zwei der am 09.03.2012 zurückgesetzten Vorschläge diese CAPTCHA-solving-Lösung zum Einsatz kam. Die IT-Spezialisten des PIAB sind bestimmt in der Lage zu klären, bei welchen weiteren Vorschlägen die Abstimmungsergebnisse mit Hilfe der CAPTCHA-solving-Lösung manipuliert wurden. Genauso kann das PIAB prüfen, ob es Vorschläge gibt, bei den mehrere Hundert Stimmen von einem-einzigen PC abgegeben und somit auch manipuliert wurden. Diese Klarheit brauchen nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger, die mit viel Herzblut ihre ernst gemeinte Vorschläge erarbeiten, diese Vorschläge auf der Zukunftsdialog-Plattform einstellen, versuchen für ihre Vorschläge ausreichend Unterstützer zu gewinnen, nur um im Nachhinein festzustellen, dass alle Vorschläge einem unfairen Wettbewerb mit gekauften oder sonst wie manipulierten Abstimmungsergebnissen ausgeliefert sind. Am perfidesten ist, dass auch Vorschläge, deren Abstimmungsergebnisse evtl. fair zustande kamen, können von einem Wettbewerber jederzeit absichtlich auffalend durch eine einfache Buchung beim Captcha-Solving-Anbieter [5] manipuliert werden - und die Abstimmungsergebnisse des manipulierten Vorschlags werden vom Redaktionsteam vermutlich auf null gesetzt - oder auch nicht - in beiden Fällen sind Zweifel an Glaubwürdigkeit der Abstimmungsergebnisse angesagt ;-|.

 Die Zukunftsdialog-Plattform der Bundeskanzlerin [6] ist meiner Meinung nach ein in die bürgerliche Gesellschaft installiertes trojanisches Pferd [7]. Mit dieser Website etablierte die Bundeskanzlerin eine Plattform, die über Wochen und Monate lang den Anhängern von populistischen Bewegungen wie einzelnen Personen weltweit die Möglichkeit bietet, eigene oder favorisierte Vorschläge medienwirksam zu präsentieren und auf diese Weise salonfähig zu machen. Nicht unwichtig ist m.E. ein erheblicher Schaden für die Idee, dass die Bürgerinnen und Bürger sich über Online-Plattformen zeit- und kostensparend in die demokratische Prozesse einbringen können. Diese Idee kann durch zahlreiche Manipulationen der Abstimmungsergebnisse im Zukunftsdialog-Projekt der Bundeskanzlerin in der Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger als nicht glaubwürdig und realitätsfremd einprägen. Manipulationen, die durch die Teilnehmer der Abstimmung, wie durch den Betreiber der Plattform, das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, immer wieder praktiziert werden. Die Idee einer Online-Bürgerbeteiligung wird mit der Zukunftsdialog-Plattform der Bundeskanzlerin schlicht und einfach diskreditiert. Eine echte Bürgerbeteiligung findet auf der Zukunftsdialog-Plattform nicht statt und wird meiner Meinung nach nur vorgegaukelt.

Dieser Kanzlertrojaner ist jetzt durch wiederkehrende Manipulationen der Abstimmungsergebnisse reichlich angefuttert und erstarkt. Chronologisch gesehen ist die Online-Version des Zukunftsdialogs der Bundeskanzlerin jetzt über den Berg. Ob der Patient (die Plattform) die mit 15.04.2012 anvisierte Marke - Ende der Online-Abstimmung heil und unbeschadet erreicht, ist mehr als fraglich. Wie vertrauenswürdig sind dann die Abstimmungsergebnisse? Das Redaktionsteam begründet das Zurücksetzen der Abstimmungsergebnisse von mehreren Vorschlägen am 09.03.2012 so "Dies geschah, weil die Manipulation offensichtlich ist" [2]. Keine Information darüber:
  • welche Kriterien wurden verwendet, um die o.g. Abstimmungsergebnisse als "offensichtlich manipuliert" einzustufen?
  • ob noch mehr Vorschläge von weniger offensichtlichen Manipulationen betroffen sind?
  • ob und welche Maßnahmen hat das Redaktionsteam getroffen, um die Manipulationen zu verhindern?
Die mit reCAPTCHA-Service [4] eingebaute Sicherheitslücke und schwammige Abstimmungsregeln können die missbrauchsfreudige Teilnehmer des Zukunftsdialogs nur anspornen und ermutigen, in der Zeit vor dem 15.04.2012 sich Gedanken über die Manipulationsmöglichkeiten und Manipulationsstrategien zu machen und diese Möglichkeiten und Strategien zu eigenem Vorteil auch zu nutzen. Nicht unwichtig ist, für welche Strategie sich das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung entscheidet. Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?
  1.  http://bit.ly/das-redaktionsteam-informiert-2012-02-03 - Das Redaktionsteam informiert: Update der Website eingespielt. 03.02.2012
  2. http://bit.ly/manipulierte-votes-auf-null-zurueckgesetzt-09-03-2012 - Das Redaktionsteam informiert: Votes auf null zurückgesetzt. 09.03.2012
  3. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,818321,00.html - Bürgerdialog empört die SPD. 29.02.2012
  4. http://de.wikipedia.org/wiki/CAPTCHA
  5. http://bit.ly/captcha-solving-service-google-suche - "captcha-solving Service" Google-Suche
  6. https://www.dialog-ueber-deutschland.de - Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin
  7. http://ipir.at/trojanischesferd - Trojanisches Pferd (Computerprogramm)